Fallbeispiele

Zukunftskonzepte und die Einführung mittel- und langfristiger Zielplanungen

Ausgangslage

Ein Krankenhaus der Maximalversorgung wies seit Jahren hohe Ergebnisdefizite auf. Der kommunale Träger erwartete ein ganzheitliches und sozialverträgliches Zukunftskonzept und das Erreichen der Gewinnschwelle innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums.

Maßnahmen

In der Zusammenarbeit zwischen Träger und Geschäftsführung wurde ein Zukunftskonzept entwickelt, welches

  • anspruchsvolle Medizin,
  • Investitionen in eine moderne Infrastruktur,
  • wirtschaftliche Konsolidierung mit festen Meilensteinen sowie
  • eine gesellschaftsrechtliche Privatisierung

integriert.

Die Führungskräfte wurden bei der Erstellung des Zukunftskonzepts und bei der weiterführenden Strategie- und Maßnahmen­entwicklung in jährlichen Strategieworkshops eingebunden. Die beschlossenen Maßnahmen wurden mit einem auf der EFQM-Struktur basierten Jahresarbeitsprogramm transparent offengelegt und gesteuert. Eine aktive Unternehmens­kommunikation stellte die Transparenz über die Veränderungsprozesse zu allen Beschäftigten her.

Die wirtschaftliche Konsolidierung beinhaltete einerseits die Weiterentwicklung des medizinischen Spektrums. Andererseits wurde die Effizienz durch den Abbau von Kapazitätsbremsen in Schlüsselbereichen sowie der Implementierung einer Lean Hospital-Strategie in allen Bereichen des Klinikums verbessert. Mit der Etablierung eines umfänglichen Planungs- und Steuerungssystems konnte der Fortschritt im Konsolidierungsprozess den Adressaten dargestellt werden.

Das sozialverträgliche Konsolidierungskonzept ohne Outsourcing wurde ergänzt durch Investitionen in die Beschäftigten sowie einer intensiven Beteiligung der Beschäftigten an den Veränderungsprozessen (Lean Hospital).
Die Entscheidungsstrukturen wurden durch die gesellschaftsrechtliche Privatisierung entscheidend verbessert.

Ergebnis

Das Klinikum wurde auf die Zukunft unter Beteiligung der Beschäftigten ausgerichtet. Die gesellschaftsrechtliche Privatisierung konnte innerhalb von 15 Monaten umgesetzt werden. Das EBITDA konnte innerhalb von drei Jahren deutlich oberhalb der vereinbarten Meilensteine verbessert werden.

 

Strategische Ausrichtung des medizinischen Leistungsspektrums und Positionierung von Krankenhäuser; Personalstrukturkonzept

Ausgangslage

Ein freigemeinnütziges und zwei kommunale Krankenhäuser sollen ihre bestehenden drei Standorte im Landkreis aufgeben und in Zukunft ein neu zu bauendes Zentralkrankenhaus beziehen. Für das neue Klinikum sollte ein Medizinkonzept entworfen werden, welches zusätzlich ein höheres Versorgungsniveau zum Ziel hatte. Die bestehenden medizinischen Fachabteilungen und ihre Mitarbeiter/innen sollten frühzeitig auf die neue Struktur medizinisch, personell und organisatorisch ausgerichtet werden.

Maßnahmen

Auf Basis von Marktanalysen sowie von Diagnose- und OPS-bezogene Analysen wurde die Ist-Marktposition der jetzigen Fach­abteilungen und der derzeitige Umfang der Patientenwanderungen aus dem Landkreis ausgewertet und bewertet. Ergänzend wurden die Patientenabwanderungspotenziale durch die Zentralisierung analysiert.

Auf Grundlage dieser Informationen wurde in mehreren Strategiesitzungen mit den Chefärzten sowohl für die konservativen wie für die operativen Kliniken das zukünftige Medizinkonzept erarbeitet. Beispielhaft werden aus derzeitig vier internistischen Kliniken an drei Standorten zukünftig zwei große internistische Kliniken an dem Zentralstandort entstehen. Gleichzeitig erhalten die neuen Kliniken eine Departmentstruktur.

Das Medizinkonzept wurde frühzeitig vor dem Neubaubezug abgeschlossen und durch ein Personalstrukturkonzept ergänzt.

Ergebnis

Das mit den CÄ erarbeitete und konsentierte Medizinkonzept zeigt, dass eine räumliche Zusammenführung von Fach­abteilungen eine Verbesserung der Wettbewerbsposition ergibt. Die Vergrößerung der Fachabteilungen ermöglicht weitergehende Spezialisierungen und damit ein breiter gefächertes medizinisches Spektrum. Neben dieser Qualitätsverbesserung kann durch die verbesserte Organisationsstruktur die Wirtschaftlichkeit erhöht werden.

Durch die frühzeitige Verabschiedung des Medizin- und Organisationskonzepts und die Umsetzung in einem Personal­struktur­konzept wird frühzeitig eine Zukunftsperspektive und damit eine Mitarbeiterbindung für die Beschäftigten und hier insbesondere für den Ärztlichen Dienst eröffnet.